Nachdem sich in den letzten zwei Jahren die Shôgiszene wegen Corona hauptsächlich online getroffen hat, kehrt dieses Jahr wieder etwas Normalität ein. Musste das Kurpfälzer Neujahrs-Open Anfang des Jahres zwar noch online stattfinden, wurde im Februar in Berlin zum 7. Mori Ogai-Turnier an den richtigen Brettern gespielt. Auch die ODM in Frankfurt konnte dieses Jahr wie geplant durchgeführt werden und einige weitere Turniere sind dieses Jahr noch in Planung.
Auch die Hamburg Shôgiszene erwacht langsam wieder aus dem Pandemiekoma. Uwe Frischmuth lud anlässlich seines Geburtstags die Hamburger Shôgispieler zu einem kleinen Turnier in den wunderschönen Garten seiner Wohnung in Schwarzenbek. Sieben Spieler folgten der Einladung, darunter einer aus Bremen und einer aus Wolfsburg, die beide gerne die etwas längere Anfahrt auf sich nahmen. Beim Shôgigartenturnier 2020 in Bremen wurde mit acht Spielern noch Round-Robin gespielt, doch da sieben Spiele an einem Tag ziemlich anstrengend sind, schlug Uwe als Turnierleiter ein etwas unorthodoxeres Turnierformat vor. Die Spieler wurden in zwei Gruppen á vier Spieler aufgeteilt, die im Round-Robin gegeneinander antraten. Anschließend spielte der erste aus Gruppe A gegen den zweiten aus Gruppe B und der dritte aus Gruppe A gegen den vierten aus Gruppen B und umgekehrt das Halbfinale und die Sieger dieser vierten Runde spielten dann um den ersten, dritten, fünften und siebten Platz in der Endauswertung.
In der Gruppe A sorgte Fabian Krahe für eine klare Rangfolge in der Tabelle, indem er alle Partien eindeutig verlor – eine davon durch ein selten blödes Nifu. So konnte sich Ingo Köhler über einen leicht gewonnen Punkt freuen. Gruppensieger wurde ungeschlagen Anton Borysov, der damit auch einen Sieg über den sehr starken Turnierneuling Masanori Hosata verbuchen konnte.
Gruppe B entschied sich, es dem Turnierleiter etwas schwieriger zu machen. Während Yuki Nagahori souverän drei von drei Punkten holte, besiegte Konrad Dreier in Runde eins Uwe Frischmuth, nur um in Runde zwei von Jürgen Woscidlo auf die Matte geschickt zu werden, der sich wiederum Uwe in Runde drei geschlagen geben musste. Konrad war nach dreijähriger coronabedingter Spielpause mit seinem einen Punkt vollauf zufrieden und ließ sich vom Turnierleiter auf Gruppenplatz vier setzen. Uwe und Jürgen entschieden dann in einer Blitzpartie, welcher von ihnen beiden den zweiten Gruppenplatz erhalten sollte, um die Chance zu haben, um Platz eins zu spielen.
Im Halbfinale musste sich der bisher unbesiegte Yuki Masanori geschlagen geben. Und da es Anton gelang, Uwe vom Brett zu putzen, kam es im Finalspiel um Platz eins zu einem Rematch: Anton gegen Masanori. Diesmal konnte Masanori die Partie für sich entscheiden und sicherte sich den ersten Platz im ersten Shôgi-Gartenturnier in Schwarzenbek. Den dritten Platz gewann Yuki mit einem souveränen Sieg über Uwe. Der fünfte Platz fiel an Konrad, der nach einigen verpatzten Angriffsversuchen von Fabian, in dessen Yagura einmarschierte. Platz sieben ging nach Wolfsburg, da Ingo in seinem letzten Spiel Jürgen niederringen konnte.
Wie bei bisher jedem Turnier im Norden Deutschlands gingen alle Teilnehmer zufrieden nach Hause. Jeder konnte sich über mindestens ein gewonnenes Spiel und eine lehrreiche Niederlage freuen. Für reichlich Speis und Trank und einen wirklich wundervollen Spielort hatte der Gastgeber Uwe Frischmuth gesorgt, dem an dieser Stelle nochmals aller Dank gebührt.
Weitere Turniere sind in Planung und es bleibt zu hoffen, dass wieder mehr Schwung in die norddeutsche Shôgiszene kommt. Mit diesem kleinen und vorzüglichen Turnier ist auf jeden Fall ein hervorragender Auftakt gelungen.
Place
Name
Level
1
2
3
4
5
Points
1
Hosakata, Masanori
21 Kyu
6
-2
7
3
2
4
2
Borysov, Anton
4 Kyu
7
1
6
4
-1
4
3
Nagahori, Yuki
2 Kyu
8
4
5
-1
4
4
4
Frischmuth, Uwe
3 Kyu
-5
-3
8
-2
-3
1
5
Dreier, Konrad
5 Kyu
4
-8
-3
6
7
3
6
Köhler, Ingo
5 Kyu
-1
7
-2
-5
8
2
7
Krahe, Fabian
5 Kyu
-2
-6
-1
8
-5
1
8
Woscidlo, Jürgen
8 Kyu
-3
5
-4
-7
-6
1
Endtabelle Shôgi-Gartenturnier in Schwarzenbeck bei Hamburg 2022
Wegen der stark steigenden Infektionszahlen haben sich die Organisatoren dazu entschieden, den 7. Kyu-Cup Hamburg 2020 abzusagen. Edit: 15. Oktober 2020, 11 Uhr.
Shogi Turnier am Samstag, den 17. Oktober 2020 in Hamburg.
Die „Spielgemeinschaft Hamburg von 1989“ richtet den Kyu-Cup Hamburg 2020 im Shogi (Japanisches Schach) aus.
Dieses Turnier wird in Kooperation mit unserem Partner veranstaltet, dem
Turnierausschreibung
Der Kyu-Cup richtet sich insbesondere an alle SpielerInnen, die aufgrund ihrer Spielstärke sich eher den spielschwächeren Regionen zurechnen. Deshalb sind von reinen Anfängern bis zu Spielern mit einem Rang nicht stärker als 1. Kyu alle willkommen.
Termin: Samstag, der 17. Oktober 2020 Anmeldeschluss: 09.30 Uhr vor Ort
Spielmodus: Offenes Haupt-Turnier: fünf Runden im Schweizer System bzw. Mac Mahon. Meisterklasse bzw. Separates Jugendturnier: Organisationsform je nach Anmeldungen
Spielzeit: 30 Minuten + 30 Sekunden Byoyomi für alle Turnierformen
Corona: Wir werden uns wegen der Corona Pandemie an dem Hygienekonzept des Konfuzius Instituts Hamburg (Einhaltung von Sicherheitsabständen/eingeschränkter Publikumsverkehr) als auch an dem in Shôgi-Kreisen bereits erprobten Sicherheitsmaßnahmen orientieren.
Das bedeutet im Einzelnen:
Das Tragen einer Maske während der gesamten Partie
Das Desinfizieren des Spielmaterials einschließlich der Uhr vor jeder neuen Runde
Ausreichend Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Tischen
Ausreichende Belüftung des Spielsaals
Zeitplan:
09.00 h – 09.30 h Anmeldung
09.30 h – 09.45 h Begrüßung 10.00 h – 11.30 h Runde 1 11.45 h – 13.15 h Runde 2
13.15 h – 13.45 h Mittagspause
13.45 h – 15.15 h Runde 3 15.30 h – 17.00 h Runde 4 17.15 h – 18.45 h Runde 5
Ca. 19.00 h Siegerehrung
Anmeldung: Die persönliche Registrierung vor Ort kann für Teilnehmer, die sich bis zum Freitag, den 16. Oktober 2020 vorangemeldet haben, bis unmittelbar vor Turnierbeginn um 10:00 Uhr erfolgen. Dies könnte Anreisewege von größeren Distanzen ermöglichen.
Startgeld: 10.- Euro für Erwachsene; 3,00 .- Euro für Jugendliche u.a.
Schiedsgericht: Dieses Turnier wird ausgewertet für die Rangliste der FESA. Das Schiedsgericht wird noch bestimmt.
Spielmaterial: Die Turnierleitung stellt ausreichend Spielmaterial zur Verfügung. Es ist aber für alle Beteiligten von Vorteil, eigenes Spielmaterial mitzubringen, um Überraschungen durch eventuell erhöhte Teilnehmerzahlen zu vermeiden.
Preisränge:
Platz: Trophäe und Sachpreis Ab 2. Platz: Sachpreise Weitere Preise möglich
Die Anzahl der Preise in den Jugendsektionen richten sich nach den Teilnehmerzahlen. Garantiert werden aber in der Sektion (u14) und (u18) jeweils
Platz: Medaille und Sachpreis
Platz: Sachpreise
Spielort: Das Konfuzius-Institut der Universität Hamburg ist ein erprobter Veranstalter. Wir freuen uns auf diese weitere Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut in dessen Räumlichkeiten.
Alle Interessenten für dieses Turnier begeben sich bitte zum Konfuzius-Institut der Universität Hamburg in die Max-Brauer-Allee 60, 22765 Hamburg, 1. Stock (Nähe S-Bahn Station Altona)
Alle Spieler würden gegen (leisen) Publikumsverkehr bei Ihren Partien wenig einzuwenden haben, da derartige Veranstaltungen auch immer der weiteren Bekanntmachung und Verbreitung des japanischen Schachs dienen, welches jeweils am letzten Donnerstag des Monats im Konfuzius-Institut gespielt wird.
Wir freuen uns auf Euer Kommen und Eure Aufmerksamkeit; Voranmeldungen sind erwünscht.
Uwe Frischmuth Turnierorganisator; Leiter der „Spielgemeinschaft Hamburg von 1989“ Kontakt: Uwe Frischmuth, uwefrischmuth@gmx.de Festnetz: 040-87 0 85 182 ; Mobil: 0163/79 86 436 Aktuelle Informationen auch auf www.shogideutschland.de
Bei Unterbringungsvorschlägen und touristischen Wünschen Hamburg betreffend sind wir gerne behilflich.
Der Coronavirus hat unser Leben dieses Jahr ganz schön durcheinander gebracht. Auch der Schachsport hatte darunter zu leiden. Viele Turniere mussten abgesagt werden. Viele Aktivitäten haben sich ins Internet verlagert. Beim Shôgi, der japanischen Variante des königlichen Spiels, ist das nicht anders. Die Deutsche Meisterschaft, die eigentlich im April 2020 in Hamburg stattfinden sollte, musste abgesagt werden. Das Qualifikationsturnier für das Internationale Shôgi Forum in Japan wurde daher auch ins Internet verlegt und wurde auf der Plattform 81Dojo ausgespielt. Regelmäßige Spieletreffs mussten ebenfalls gecancelt werden.
Mit einem Einladungsturnier im kleinen Kreis und im heimischen Garten der Familie wollte der gebürtige Bremer Fabian Krahe am 29. August 2020 daher ein bisschen Normalität in die norddeutsche Shôgiszene zurückbringen. So machten neben dem Organisator an diesem spätsommerlichen Sonnabend sieben Shôgienthusiasten einen Ausflug an die Lesum. Sechs kamen aus Hamburg und Norderstedt, und einer reiste aus Wolfsburg an. Um das Infektionsrisiko möglichst niedrig zu halten, fand das Turnier komplett im Garten statt. Vor Regen schützten ein mobiler Carport und ein großer Regenschirm, doch alle Befürchtungen ob des Wetters stellten sich als obsolet heraus. Die Shôgigötter waren uns wohl gesonnen, und bei strahlendem Sonnenschein, gegen den versprengte Wanderwolken keine Chance hatten, wurden fleißig Steine geschoben über die Bretter, die die Welt bedeuten.
Das alles war nur möglich dank der großartigen Unterstützung von Uwe und Birgit Krahe, den Eltern des Organisators. Sie stellten nicht nur den wundervollen Garten bereit, in dem das Turnier ausgetragen wurde, sondern bewirteten auch als hervorragende Gastgeber die ambitionierten Mattkünstler.
Die Gastgeber Birgit und Uwe Krahe, die ihren wundervollen Garten für das Turnier bereitstellten.
Das kleine, aber feine Event war gewissermaßen die direkte Folgeveranstaltung jenes Open-Air-Wettkampfes, zu dem vor gut 14 Monaten das Shôgi-begeisterte Ehepaar Ritsuko und Rolf Müller in deren idyllische Grüne Oase in Lübecks südlichem Quartier Sankt Jürgen geladen hatte. Besagtes „Ôhashi Soyo Shôgi Memorial“ in der Trave-Metropole sollte am 22. Juni 2019 daran erinnern, dass vor 150 Jahren in Japan während der Edo-Restauration der Relaunch des professionellen Denksports mit Hausturnieren in den Anwesen seinerzeit dominierender Champions begonnen hatte. Einer der Frontleute damals war der ehrwürdige Meister Ôhashi Soyo (um 1835 – 1891), und der umtriebige Sensei dürfte sich auf seiner Wolke heuer garantiert himmlisch darüber gefreut haben, dass seine epochale Initiative von einst im fernen Europa des digitalen Millenniums nach der Lübecker Premiere 2019 nun bereits die zweite Neuauflage im Bremen dieser Tage erleben würde.
Durch die informelle und freundschaftliche Atmosphäre war es möglich, an einem einzigen Tag ein Round-Robin-Turnier mit acht Spielern durchzuziehen, das heißt, jeder spielte insgesamt sieben Partien mit 30 Minuten + 30 Sekunden Byôyômi Bedenkzeit. Eine starke Leistung aller Turnierteilnehmer. So wurde dann auch manch denkwürdige Partie ausgefochten. In der Begegnung René Gralla gegen Fabian Krahe wogte das Gefecht hin und her. Im Endspiel gelang es Fabian zunächst, René in die Ecke seines Minogakoi zu treiben, doch ein tödlicher Schlag blieb aus. Das nutzte René, um zu einer waghalsigen Mattkombination anzusetzen mit dem Plan, Fabians König aus dessen Hidariminogakoi zu treiben und auszuknocken. Fast gelang das dem René auch, doch im Eifer des Gefechts verwechselte er das Pferd mit dem Drachen und übersah den entscheidenden Zug. Diese unverhoffte Atempause wiederum reichte Fabian, das Match komplett zu drehen und nun seinerseits den René per Blitz-Matt auf die virtuelle Matte zu schicken.
Ein Partieausgang, der René zu Recht frustrierte. Schließlich hatte er sofort nach Ausführung eines albernen Dummie-Moves – der vermeintlich die Sackgasse, in die Fabians König geflüchtet war, endgültig abriegeln sollte, leider aber bei rollender Attacke das Tempo selbstmörderisch drosselte, so dass Gote dankbar ein flottes Tsume exekutieren durfte – den alternativ möglichen und zugleich alternativlosen Coup de grâce erkannt. Der wäre robust und trocken gewesen: Die schwarze Lanze 3c rückt schnöde auf 3b vor, promoviert schulmäßig und triggert im gleichen Atemzug ein krachendes Abzugsschach, und zwar im engen Gefechtsverbund mit dem schwarzen Horse, das aus dem äußersten Winkel des weißen Lagers dem zernierten Gyokusho aka „Juwelengeneral“ stante pede einen Hammer-Huftritt serviert. „Als ich das Malheur bemerkte, poppte in mir der wilde und wütende Impuls auf, blitzschnell und kackenfrech das Ding zurückzunehmen“, wie René hinterher gestand. Ein notorischer Taschenspielertrick, den der Co-Autor dieses Berichts gelernt haben will während Rauch- und Sliwowitz-geschwängerter nächtlicher Sessions im Kreis von Schachkumpels, die stolz sind auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zur Balkanregion, wo harte Bandagen oft mehr Respekt verschaffen als wohlfeile Moralpredigten. Aber das internalisierte sportliche Über-Ich rief den René doch wieder streng zur Ordnung, abgesehen davon, dass dem Trottel der Saison ein verzweifelter Griff nach der (ohnehin verbotenen) Zocker-Notbremse unter Punktspielbedingungen nichts mehr genützt und auf die maximale Peinlichkeit des vergeigten Games höchstens noch anderthalbe draufgesetzt hätte.
Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Wegen überraschender Terminprobleme am frühen Samstagmorgen schlug René erst eine gute Stunde nach Anpfiff der ersten Runde in Krahes Garten auf und musste per Aufholsprint den Anschluss an das Feld suchen. Das zerrte natürlich an den Nerven, mit dem Risiko derber Aussetzer – die René während seiner Spiele prompt auch gemein und beinahe regelmäßig aus der Bahn warfen.
Beim Kansôsen der Partie René gegen Fabian zeigte sich schnell, dass René nur die beförderte Lanze auf 3b hätte ziehen müssen, um zu gewinnen. Schade, denn es wäre tatsächlich ein ziemlich cooles 11-Zügiges Matt gewesen. Foto: Fabian Krahe.
Einen Überraschungssieg durfte Jürgen Woscidlo feiern, als Uwe Frischmuth im beiderseitigen wilden Handgemenge in eine Mattfalle stolperte. Damit ging unser Schachlehrer aus Harburg mit einem dicken Achtungspunkt nach Hause, war Uwe doch als 3 Kyu der nominell zweitstärkste Spieler des Turniers.
Martin Wolff gegn Jürgen Woscidlo. Im Hintergrund Ingo Köhler gegen Fabian Krahe. Foto: Alexandra Bumagina.
Auch Martin Wolff konnte sich einen Punkt erspielen, und zwar gegen Jürgen, sodass niemand ohne Sieg das Turnier beendete. Mit jeweils einem Punkt teilten sich beide dann allerdings auch die undankbare Rote Laterne. Schlanke zwei Zähler in der Schlussbilanz bedeuteten Rang sechs für René, der nicht nur im Treffen gegen Fabian quasi frei stehend vor dem Shôgi-Tor den Ball über die Latte semmelte, sondern auch mit einem ärgerlichen Nifu bei besserer Stellung gegen Ingo Köhler patzte. Es war definitiv nicht Renés Tag. Aber so ging immerhin der fünfte Platz an unseren Spieler aus Wolfsburg. Ingo errang drei Siege und fuhr – mit seiner Leistung zufrieden – total gechillt und lächelnd zurück in die Autostadt.
Uwe Frischmuth gegen Ingo Köhler. Ingo sicherte den fünften Platz für die Autostadt Wolfsburg. Foto: Fabian Krahe.
Den vierten Platz belegte der Gastgeber und Organisator Fabian Krahe mit insgesamt vier Punkten. Er war sichtlich zufrieden. Nicht nur mit seiner Spielleistung, sondern auch mit dem reibungslosen und erfolgreichen Ablauf des Turniers.
Der Turnierorganisator Fabian Krahe (re.) traf gleich in der ersten Partie auf Uwe Frischmuth und musst direkt eine deutliche Niederlage einstecken. Da half selbst angestrengtes Nachdenken nicht mehr. Foto: Alexandra Bumagina.
Ein großer Dank geht an dieser Stelle aber auch ausdrücklich an die selbstlos engagierte Alexandra Bumagina. Die Mutter unseres 15-jährigen Supertalents Anton Borysov schoss stimmungsvolle Fotos und bereicherte den Tag durch ihre freundliche und offene Art.
Uwe Frischmuth und das Nachwuchstalent Anton Borysov holten jeweils fünf Punkte und teilten sich den zweiten respektive dritten Rang. Da aber Anton im direkten Vergleich gegen Uwe eine Niederlage einkassierte, setzte der Organisator in der Endauswertung Uwe auf Platz zwei und Holsteins Rising Star Anton auf Platz drei. Eine Entscheidung bloß für die Stringenz der Tabelle, weil ansonsten beide eine derart herausragende Leistung bewiesen haben, dass sie eigentlich Silber im Doppelpack verdient hätten.
Anton Brysov im Spiel gegen den Turniersieger Yuki Nagahori. Foto: Alexandra Bumagina.
Beim bislang letzten Hamburger Kyu-Cup 2019 musste Yuki Nagahori, der in Chiba nahe Tokio aufgewachsen ist, noch einen Punkt an Anton abgeben. Diesmal blieb der 31-jährige jedoch ungeschlagen und durfte als souveräner Sieger den Pokal mit nach Hause nehmen. Damit kam der Gewinner des historisch ersten Shôgiturniers auf Bremer Boden aus der ewigen Konkurrenzstadt an der Elbe. Aber darüber konnten sich auch die Bremer Gastgeber freuen. Denn Yuki hat hervorragend gespielt und noch wichtiger: mit viel Spaß und Freude. Und genau das ist es, was Shôgi ausmacht.
Es bleibt zu wünschen, dass das erste Bremer Shôgi-Gartenturnier sich bald wiederholen möge. Aber vielleicht kann ja – selbstverständlich unter gewissenhafter Beachtung aller behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie – in diesem Jahr trotzdem wieder in Hamburg das Kyu-Cup-Open ausgetragen werden. Insider munkeln, dass schon intensiv über einen entsprechenden Termin im Oktober 2020 nachgedacht wird. Dem Shôgisport und seinen Fans wäre das von Herzen zu wünschen.
Den Blog „Shôgi Hamburg“ gibt es jetzt auch analog. Das Buch mit allen Beiträgen zum Shôgi aus den Jahren 2013-2019 kann jetzt über den Buchhandel bestellt werden.
Shôgi hat in Hamburg eine interessante Entwicklung hinter sich und gezeigt, dass es ein großartiger Kulturvermittler sein kann. Mit diesem Buch wird dies dauerhaft und unabhängig vom Internet dokumentiert.
Shôgi ist die japanische Variante des Schachs. Seit 2013 besteht in Hamburg eine Gruppe von passionierten Japanschachspielern, die regelmäßig Aktionen und Turniere durchführen. Dieser Sammelband vereint Turnier- und Veranstaltungsberichte dieser Hamburger Gruppe aus den Jahren 2013 bis 2019, die auf dem Blog „Shôgi Hamburg“ erschienen sind. Dazu enthält der Band vier kurze Essays zur Geschichte und Kultur des Shôgi.
Mit Beiträgen von: Uwe Frischmuth René Gralla Fabian Krahe Jürgen Woscidlo
Fabian Krahe (Hrsg.): Shôgi Hamburg. Beiträge aus den Jahren 2013 bis 2019. Norderstedt: Books on Demand 2020. 108 Seiten. 15,00 Euro. ISBN-13: 9783751920216.
Das Buch habe ich über Books on Demand in Norderstedt veröffentlicht. D.h. es wird erst nach Bestelleingang gedruckt und die Lieferzeit beträgt dementsprechend vier bis zehn Tage. Das Buch kann direkt über den Buchshop von BoD oder über den stationären Buchhandel bestellt werden. Im BoD Buchshop können auch das Inhaltsverzeichnis und die ersten Seiten eingesehen werden. Bei anderen Internetbuchhändlern wie Amazon oder buecher.de ist das Buch ebenso erhältlich.
Im Rahmen der diesjährigen Arabischen Kulturwochen fand am 30. November 2019 das Kalif Al-Ma’mun Shatranj-Memorial Hamburg 2019 im Asien-Afrika Institut der Universität Hamburg statt. Das Turnier war dem Kalifen Al-Ma‘mun (786 bis 833 n.Chr.) gewidmet. Dieser Kalif gilt als Begründer des Profischachs, denn erstmalig vergab er 819 n. Chr. – mithin vor genau 1200 (!) Jahren – den Titel des „Aliyat“, was so viel wie „Großmeister“ bedeutet.
Das ist seit der Premiere 2016 bereits die dritte Auflage des Shatranj Turniers unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Republik Tunesien, Sonia Ben Amor. Leider endet damit die Begleitung des Turniers durch die Generalkonsulin Ben Amor, da sie im August des nächsten Jahres Hamburg verlassen wird. An dieser Stelle sei ihr für die Unterstützung des Shatranj in den letzten Jahren gedankt.
Foto: Gabriele Kaminsky.
In diesem Jahr trafen sich 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Kampf an den Brettern. Eine erfreuliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Es gab ein Erwachsenenturnier mit sechs und ein Kinderturnier mit acht Teilnehmern. Der Maghreb war zahlreich unter den Teilnehmern vertreten: Erstmals spielten Spieler aus Marokko und Lybien mit. Mit Elo Zahlen von 1900 war die Stärke sehr ordentlich. Von der Presse waren René Gralla (Hamburg) und Abdurrahman Emhmed (Lybien) anwesend.
Die Partien waren durchweg spannend und auch humorvoll. Für die Kiebitze, die bei einem solchen Turnier nicht fehlen, dürfen gab es genug Möglichkeiten selbst zu spielen.
Bei den Erwachsenen wurde der 1. Platz im Stichkampf zwischen Uwe Frischmuth und Martin Wolff ermittelt, bei dem sich ersterer durchsetzte. Bei den Kindern gab es einen Stichkampf um Platz 2 zwischen Sven Meinköhn und Leith Aroui, den letzterer für sich entscheiden konnte. Mit fünf Siegen aus sieben Spielen lieferte Sven Meinköhn ebenso eine wirklich tolle Leistung ab. Der Überraschungsspieler war aber Leith Aroui; der verdient den 2. Platz einfuhr. Harburg war in diesem Turnier mit Ian Meinköhn, Sven Meinköhn und Elefterius Paulidis sehr gut vertreten. Elefterius, der das erste Mal antrat holte zwei Punkte.
Zum Abschluss gab es Urkunden für alle Teilnehmer und Generalkonsulin Sonia Ben Amor bedankte sich mit einem Geschenk beim Orga-Team. Großer Dank geht an Gabriele Kamensky von der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft, die für einen so guten Rahmen sorgte. Ebenso großen Dank gebührt Uwe Frischmuth, der als Schiedsrichter das Turnier mit viel Humor betreute.
Endtabelle Kinderturnier:
Ian Meinköhn
Leith Aroui
Sven Meinköhn
Elefterius Paulidis
Sara Alo
Tamer Alo
Obaida Abdullah
Yousseef Abdeldayen
Endtabelle Erwachsenenturnier:
Uwe Frischmuth
Martin Wolff
Jürgen Woscidlo
Abdurrahman Emhmed
Bouhya El Hamid
Dounia El Korchi
Foto: Gabriele Kaminsky.
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