Ausschreibung: Bremer Shôgi Open 2022

Bremer Rathaus und Roland

19. November 2022 in Bremen

Die Bremer Shôgi-Spieler laden zum ersten offenen Shôgiturnier in die schönste Hansestadt. Der Austragungsort ist direkt in der Bremer Innenstadt gelegen und wird freundlicherweise von der BSB Erwachsenenbildung zur Verfügung gestellt. Rathaus, Roland und Co. sind innerhalb von wenigen Minuten fußläufig zu erreichen.

Ort

BSB Erwachsenenbildung GmbH
Herdentorswallstraße 93, 28195 Bremen
in Raum U4
10 Gehminuten vom Bremer Hauptbahnhof entfernt
Oder 2 Minuten von der Haltestelle Schüsselkorb

Hinweis: Am Austragungsort stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Es gibt jedoch mehrere Parkhäuser in der Nähe.

Zeitplan

Registrierung10:15 – 1O:45 Uhr
Begrüßung und Eröffnungsworte10:45 – 10:50 Uhr
Runde 110:50 – 12:20 Uhr
Mittagspause12:20 – 13:00 Uhr
Runde 213:00 – 14:30 Uhr
Runde 314:30 – 16:00 Uhr
Runde 416:00 – 17:30 Uhr
Siegerehrung17:40 – 18:00 Uhr

Startgeld

10 Euro Vollzahler
5 Euro ermäßigt (nach Selbsteinschätzung)

Das Geld bitte in Bar zum Turnier mitbringen.

Spielmodus/-zeit

– Offenes Turnier, vier Runden nach Schweizer System oder Mac-Mahon (in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl)
– 30 Minuten pro Spieler, plus 30 Sekunden Byôyomi

Es gelten die Spiel- und Turnierregeln der FESA.

Anmeldung

Zur besseren Planung bitte frühzeitig voranmelden, per Email an shogihamburg@gmail.com.
Bei der Anmeldung bitte angeben: Name, Vorname und Nationalität.

Eine Anmeldung ist bis zum 17. November 2022 um 23:59 Uhr möglich.

Preise

Es wird Pokale und Sachpreise geben.

Schiedsgericht

Dieses Turnier wird ausgewertet für die Rangliste der FESA.
Das Schiedsgericht wird vor Ort bestimmt.

Spielmaterial

Die Turnierleitung stellt Spielmaterial zur Verfügung.

Verpflegung

Verschiedene Lokalitäten sind fußläufig (5 Min.) erreichbar. Der Austragungsort liegt direkt in der Bremer Innenstadt.

Weitere Hinweise

Die Veranstalter freuen sich über jeden (leisen) Publikumsverkehr und gehen davon aus, dass alle Mitspieler sicher auch nichts dagegen einzuwenden haben.

Bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten und touristischen Wünschen in Bremen betreffend sind wir gerne behilflich.

Ich freue mich auf Euer Kommen
Fabian Krahe
(Turnierleitung und -organisation)

Anhang:

Teilnahmebedingungen Bremer Shôgi Open 2022

Angemeldete Teilnehmer

NrNachnameVornameNationalitätOrtRangElo
1KraheFabianGermanyBremen4 Kyu1353
2FrischmuthUweGermanyHamburg3 Kyu1368
3MüllerJensGermanyBerlin5 Kyu1311
4WoscidloJürgenGermanyHamburg8 Kyu1073
5FichterFabianGermanyHeidelberg1 Kyu1694
6KöhlerIngoGermanyWolfsburg5 Kyu1291
7TöbbensDanielGermanyBerlin1 Kyu1621
8DreierKonradGermanyHamburg5 Kyu1305
9WolffMartinGermanyHamburg8 Kyu1043
10WatanabeFumihiroJapanBerlin1 Dan1802
11RenduQuentinFranceHamburgNN (3 Kyu ?)NN
12Posada ZuluagaVictorKolumbienMünchen7 Kyu1250
13GrallaRenéGermanyHamburg5 Kyu1278
14MajewskiThomasGermany2 Dan1603

Artikel in The Japan Times über Shôgi außerhalb Japans

In der The Japan Times ist vor einigen Tagen ein sehr interessanter Artikel über Shôgi außerhalb Japans erschienen. Es geht um alte Bekannte wie Hidetchi und Karolina Styczynska, aber auch um die kleine Blüte des Shôgi Downunder besonders jetzt während der Pandemie. Absolute Leseempfehlung. Der Artikel ist auf Englisch. Japan Times verlangt manchmal, dass man sich zum Lesen einloggt. Mit dem Umschalten in die Leseansicht (F9) bei Firefox kann man den Artikel aber auch so lesen.

Joel Tansey: Amid a global chess boom, shogi eyes its own winning moves, The Japan Times, 09.02.2021.

Shôgiweihnachtsplätzchen selber machen!

Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Was gibt es Schöneres in den dunklen und kalten Tagen des Jahres, als Plätzchen zu backen und diese danach genüsslich zu verzehren? Dazu einen guten Tee trinken und ein dickes Buch schmöckern. Mit Weihnachtsmarkt und Aprés-Ski wird es dieses Jahr sowieso nichts.

Für einen Shôgifan lässt sich das Ganze jetzt noch nur noch toppen durch Plätzchen in der Form von Shôgisteinen und beschriftet mit den dazugehörigen Kanji. Und genau das habe ich ausprobiert.

Dafür brauchte ich zunächst Plätzchenaustecher in Shôgsteinform. Da es die nicht zu kaufen gibt, musste ich selbst welche basteln. Das ist auch gar nicht schwierig. Entsprechende Anleitungen finden sich zuhauf im Netz. Ich habe meine folgendermaßen gebastelt:

Bauanleitung für Shôgiplätzchenausstecher

Materialliste:

  1. Aluminiumblech von 0,5 mm Dicke
  2. Holzbrett
  3. Nägel
  4. Hammer
  5. Cuttermesser
  6. Pfeile
  7. Linieal
  8. Kleber
  9. Vorlage

Das Aluminiumblech habe ich in 2 cm breite Streifen geschnitten. Dazu habe ich das Cuttermesser benutzt und habe es an einem Stahllinieal etwa 6-7 Mal über das Blech gefahren und es so eingeritzt. Nun konnte ich das Blech einfach auseinanderbrechen.

Fünf Nägel habe in der Form eines Shôgisteins in ein Holzbrett geschlagen: Jeweils ein Nagel an jeder der fünf Ecken des Stein. Um die Nägel herum habe ich dann das Aluminiumblech gebogen. An einem einzelnem Nagel habe ich die Ecken der Form falls nötig noch etwas stärker akzentuiert. Für die Vorlage, also um zu wissen, wo ich die Nägel einzuschlagen habe, habe ich einfach einen Shôgistein auf ein Blatt Papier abgepaust und die Zeichnung dann einfach am Computer auf verschiedene Größen vergrößert, um mit der Größe der Plätzchen etwas zu variieren. Die für den Blechstreifen benötigte Länge habe ich einfach mit einem Papierstreifen, den ich um die Nägel herumgezoge habe, gemessen.

Zuletzt noch die Kanten des Blechs abfeilen und das Blech zusammenkleben. Im Internet habe gefunden, dass man das Blech einfach zusammentackern könne, aber das habe ich ausprobiert und das hat nicht funktioniert. Nachdem der Kleber trocken ist, sind die Ausstecher fertig zum Einsatz.

Plätzchenrezept

Nun geht es ans Plätzchenbacken. Jeder hat wahrscheinlich sein eigenen Rezept und mittlerweile gibt es auch Fertigmischungen im Supermarkt zu kaufen, aber ich habe das folgende Rezept benutzt:

Zutaten

  1. 250 g Mehl
  2. 1 Msp. Backpulver
  3. 150 g Butter
  4. 125 g Zucker
  5. 2 P. Vanillezucker
  6. 1 Ei
  7. 1 Prise Salz
    1. Zum Verzieren: Lebensmittelstift und evtl. Zuckerguss

Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden inkl. 1/2 Stunde Ruhezeit für den Teig.

Das Mehl und das Backpulver in einer Rührschüssel vermischen. Dann die Butter in Flöckchen geschnitten darüber verteilen. Anschließend Zucker, Vanillezucker, das Ei und die Prise Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig kneten. Dafür benutze ich immer zuerst Knethaken und mache den Rest per Hand. Zuletzt den Teig in Alufolie wickeln und im Kühlschrank für eine halbe Stunde ruhen lassen.

Nach einer halben Stunde den Backofen auf 175°C vorheizen. Den Teig auf etwa 2mm Dicke ausrollen. Am besten in 2-3 Portionen, den Rest jeweils weiter im Kühlschrank aufbewahren.

Die ausgestochenen Shôgiplätzchen auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech bei 175°C im Ofen für etwa 8-15 backen, je nachdem wie dick der Teig ausgerollt wurde.

Ich habe einige Plätzchen mit Zuckerguß (Puderzucker mit warmem Wasser vermischen) verziert und dann beschriftet. Viele habe ich auch direkt beschriftet. Dafür habe ich einen Lebensmittelstift bzw. „Zuckerschrift“ benutzt. Die gibt’s in jedem gut sortierten Supermarkt für etwa 1,50 Euro zu kaufen.

Für ein erstes Ausprobieren bin ich mit meinem Ergebnis schon super zu frieden. Es braucht immer ein bisschen Übung. Die macht bekanntlich den Meister, nicht nur im Shôgi, sondern auch beim Backen.

Die Plätzchen sind übrigens auch ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk für jeden Shôgiliebhaber!

Fröhlichen Shôgitag euch allen!

Happy Shôgi-no-hi!

Der Shôgitag findet jedes Jahr am 17. November statt. Er geht zurück auf die Edo-Castle-Games der Edo-Zeit. Damals war es Brauch, einmal im Jahr in der Residenz des Shôguns Shôgispiele auszutragen. Dabei wurde auch den anwesenden Adligen Shôgiunterricht erteilt. Zwei Spieler wurden jedes Jahr ausgewählt, eine Shôgipartie dem Shôgun höchstpersönlich zu präsentieren. Die eigentliche Partie wurde meist schon ein, zwei Tage vorher gespielt und dann wurde sie vor dem Shôgun wiederholt. Mit dem Untergang des Tokugawa-Shôgunats wurden auch die Edo-Castle-Games eingestellt, aber in den 1970er Jahren belebte der Nihon Shôgi Renmei den Tag, an dem diese Spiele ausgetragen wurden, als Shôgi-no-hi, als Shôgitag, wieder, um ihn zur Förderung des Shôgi zu benutzen.

Ôhashi Sôkei I. 初代大橋宗桂 – Der erste Meijin

Ôhashi Sôkei I. 初代大橋宗桂 (1555-06.04.1636) gilt traditionell als erster Meijin im Shôgi und erster Leiter des Shôgi-Dokoro. Außerdem begründete er die Ôhashi-Familie, die wichtigste der drei Shôgi-Schulen der Edo-Zeit (1600-1868). Besondere Bekanntheit erlangte er für seine Komposition von Tsumeproblemen.

Ôhashi war der Sohn eines wohl relativ wohlhabenden Händlers aus Kyôtô, der den Namen Sôya oder Munenari 宗也 trug. Ältere Theorien, dass Sôkei ein Mönch war, gelten im Wesentlichen als widerlegt. Zur Feier des 200ten Todestags von Ôhashi Sôkei I. erstellte Ôhashi Sôkei XI. einen Stammbaum, der die Herkunft der Familie von den Sasaki-Genji 佐々木源氏 ableitete, womit die Familie von Kaiser Uda 宇多天皇 abstamme. Aber das kann getrost in das Reich der Familienmythen verwiesen werden.

宇多天皇 Uda-Tennô (867-931), von dem angeblich die Ôhashi-Familie abstammt.

In seiner Kindheit trug Ôhashi Sôkei I. den Namen Tatsumasa 龍政, änderte ihn dann zu Sôkin 宗金, dann zu Sôkei 宗慶 und schließlich zu Sôkei 宗桂. Es heißt, Sôkei hätte seine Namenskanji geändert, weil er von Oda Nobunaga 織田信長 (1534-1582) für seinen Gebrauch des Springers gelobt wurde. Möglicherweise erhielt er von Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 (1537-1598) bereits ein Stipendium als Shôgispieler und wurde von ihm eingeladen, an seinem Hof Shôgi zu spielen. Der bekannte Shôgihistoriker Masukawa Koichi 増川宏一 (1930-) bestreitet allerdings, dass Sôkei unter Nobunaga und unter Toyotomi Hideyoshi gedient habe, daher ist auch die Anekdote, wie Sôkei seine Namenskanji tauschte, als fraglich anzusehen.

1607 spielte Sôkei gegen Hon’inbô Sansa, der zu dieser Zeit wahrscheinlich die Leitung des Go- und Shôgi-Amts innehatte. Dies ist die älteste vollständige Aufzeichnung einer Shôgipartie, die uns überliefert ist. Laut dem Shôgishu sollen Hon’inbô und Sôkei insgesamt 124 Partien gegeneinander gespielt haben. Allein 70 davon sollen die beiden bis 1612 ausgetragen haben. In der Zeit zeigte sich, dass Sôkei der eindeutig bessere Spieler war. Ôhashi Sôkei erhielt 1612 den ersten Titel des Meijin in Shôgi. In diesem Jahr wurde auch das Shôgi-Amt vom Go-Amt unabhängig. Sôkei soll die Leitung übernommen und dafür 50 koku Reis und 5 Diener erhalten haben. Damit wäre das Shôgi-Amt ebenso gut finanziert gewesen, wie das deutlich prestigeträchtigere Go-Amt. Dieses Amt wurde weiterhin, bis zu seinem Tod, von Hon’inbô Sansa gehalten. Masukawa stellte auch hier die These auf, dass dies nicht den historischen Tatsachen entspräche und lediglich eine Konstruktion späterer Zeit auf Grundlage der Verleihung des Meijin-Titels an Sôkei in jenem Jahr gewesen sei.

Am bekanntesten ist Ôhashi Sôkei für seine Tsumesammlung Shôgizôbutsu 象戯造物 (dt. etwa Shôgikreationen). Diese Tsumesammlung gilt als die erste ihrer Art und wurde während der Keichô-Ära (1596-1615) das erste Mal veröffentlicht. 1616, als Ôhashi das Shôgidokoro bereits vier Jahre geleitet haben soll, soll er eine Kopie dieser Sammlung dem Shôgunat übergeben haben. Viele weitere Shôgimeister folgten diesem Beispiel, ihre Tsumesammlungen dem Shôgunat zu präsentieren und so gilt Ôhashi als Begründer dieser Praxis. Ôhashis Tsume wurden als kriegerisch und kraftvoll beschrieben, die sich mit ihren pragmatischen Zügen von den extravaganten Zügen der mittleren Edo-Zeit unterscheiden.