Janggi auf dem Korea-Tag 2018

Von Jürgen Woscidlo

Die spannende koreanische Schachvariante „Janggi“ ist nun bereits zum dritten Mal auf dem Hamburger Korea-Tag präsentiert worden. Am 15. Dezember 2018 lud die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg e.V. (DKGH) ein zum Koreanischen Festival 2018 in das „Museum am Rothenbaum“ (kurz: MARKK), und dort mischte an diesem Adventssonnabend auch die „Janggi Platform Germany“ mit an mehreren Tischen im Kuppelsaal des imposanten Traditionsbaus, der unlängst noch unter dem Namen „Völkerkundemuseum“ firmierte.

Hauptevent war das „Admiral Yi Sun-sin Janggi Memorial 2018“. Das Turnier wurde dem Retter Koreas (geb. am 28. April 1545) gegen die Japaner gewidmet, weil sich der Todestag des heldenhaften Flottenkommandanten (16. Dezember 1598) einen Tag nach der Veranstaltung zum 420. Mal jährte.

20181215_114614 webDen geschichtsträchtigen Leistungsvergleich gewann Niels Meinköhn vor seinem Bruder Ian; hinter dem Spitzenduo überquerten der Drittplatzierte Kerem Kuruca sowie Verfolger Sven Meinköhn die Ziellinie.

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Parallel zum Wettkampfgeschehen luden Bretter die Festivalbesucher dazu ein, das Janggi näher kennenzulernen und gleich praktisch auszuprobieren. Dabei durften Jürgen Woscidlo und Dr. René Gralla, die Norddeutschlands Janggi-Community im MARKK vertraten, einen besonderen Gast an ihrem Stand begrüßen: Herrn Lee Jeong Pil vom Busan Metropolitan Traditional Orchestra. Der Kulturbotschafter aus der Hafenstadt am Japanischen Meer (anderslautend die offizielle Sprachregelung in Südkorea: Donghae, übersetzt: „Ostmeer“) erwies sich auch als Meister der Mattkombinationen: Gegen Jürgen Woscidlo bestritt er ein freundschaftliches Match über drei Runden und markierte nach spannungsgeladenen Duellen mit einem makellosen 3:0-Saldo seine echte Klasse.

Volle Pulle für Busan: Gegen Lee Jeong Pil (li.) konnte Hamburgs Jürgen Woscidlo (re.) keinen Stich landen.
Volle Pulle für Busan: Gegen Lee Jeong Pil (li.) konnte Hamburgs Jürgen Woscidlo (re.) keinen Stich landen.

Allen Teilnehmern am „Admiral Yi Sun-sin Janggi Memorial 2018“ ein großer Dank für tollen Sportsgeist und herzliche Glückwünsche zu den erfolgreichen Platzierungen. Und ein Extradank gilt Dr. René Gralla, der mit seinem 3D-Janggi-Set aus der Heimwerkstatt die Blicke der Festivalcrowd auf sich zog.

Janggi im 3D-Design aus der Heimwerkstatt von Dr. René Gralla. Foto: Jürgen Woscidlo
Janggi im 3D-Design aus der Heimwerkstatt von Dr. René Gralla. Foto: Jürgen Woscidlo
Flying Turtle Ship respektive Kanone der Roten Fraktion im phantasievollen Gralla-Design vor dem Abheben.
Flying Turtle Ship respektive Kanone der Roten Fraktion im Dystopian Wars-style Gralla-Design vor dem Abheben.
Ein Luftkreuzer aka Cannon der Blue Army macht sich bereit zum Durchstarten.
Ein Luftkreuzer aka Cannon der Blue Army macht sich bereit zum Durchstarten.
Das Match hat begonnen, und beide Parteien haben Flying Turtle Ship-Cannons jeweils ins Zentrum der eigenen Verbände einfliegen lassen.
Das Match hat begonnen, und beide Parteien haben Flying Turtle Ship-Cannons jeweils ins Zentrum der eigenen Verbände einfliegen lassen.

Fazit: Janggi auf dem Koreanischen Festival 2018 ließ auch manche Expatriates aus Fernost das spannende strategische Spiel ihrer Heimat wiederentdecken. Eine Rückbesinnung auf die Wurzeln der eigenen Spielkultur, die in Zeiten einer globalisierten Medienwelt notwendiger denn je zu sein scheint. Siehe die kessen Mädels der neuen K-Pop-Superband BLACKPINK: Im Clip zu ihrem aktuellen Megahit „DDU-DU DDU-DU“ haben Jisoo, Jennie, Rose und Lisa zwar ein Schach-(!!)-Motiv eingebaut …

… aber ab Minute 0:29 sehen wir dort leider nicht das ehrwürdige Janggi, sondern schnöde die Figuren des Internationalen Schachs!
Die „Janggi Platform Germany“ mit Frontmann Jürgen Woscidlo muss also noch heftige Überzeugungs- und Nachhilfearbeit leisten – sogar in Südkorea.
Eine erste Gelegenheit an ziemlich prominenter Stelle bietet sich dafür später in diesem Jahr, wenn BLACKPINK im Rahmen ihrer Welttournee 2019 das einzige Deutschlandkonzert in Berlin geben.

Verbeugung vor dem legendären Kommodore: Janggi auf dem Koreanischen Festival 2018 am 15. Dezember in Hamburgs „MARKK“ – Zum Gedenken an den 420. Todestag von Admiral Yi Sun-sin

Von René Gralla

Sowohl im Süden als auch im Norden der geteilten Halbinsel verehren ihn die Menschen als größten Helden Koreas: Admiral Yi Sun-sin, der Ende Oktober 1597 in der epochalen Seeschlacht von Myongnyang mit nur 13 Schiffen eine 27-fach (!) überlegene japanische Armada vernichtend schlug. Und weil sich der Todestag des brillanten Flottenführers am dritten Advent 2018 zum 420. Mal jährt, soll am unmittelbar vorausgehenden Sonnabend ein Event in der besonderen koreanischen Schachvariante Janggi, die zum Programm des Festivals „Uri Korea“ (übersetzt: „Unser Korea“) in Hamburgs „Museum am Rothenbaum“ (MARKK) gehört, an den legendären Kommodore erinnern.

Schließlich prägen überraschend modern anmutende und äußerst mobile Artillerieeinheiten das stets hoch spannende Geschehen auf den exakt 90 Brettpositionen des besagten Strategiespiels aus Fernost. Und jene „Kanonen“, wie sie heißen, schlagen derart heftig und effektiv zu, dass sie wie virtuelle Repliken der innovativen TURTLE SHIPS anmuten, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Rückgrat von Yi Sun-sins Seestreitkräften bildeten.

Entsprechend inspiriert Janggi zu einer spielerischen Begegnung mit einer wichtigen Phase in der Geschichte Koreas. Und deswegen möchten sich Jürgen Woscidlo und René Gralla, die am 15. Dezember 2018 diese vorweihnachtliche Aktion in K-Mindsports leiten, mit ihrer Initiative ausdrücklich verneigen vor dem genialen Yi Sun-sin. Zwischen 11 und 17 Uhr können „Uri Korea“-Besucher im Gewölbesaal des MARKK, das früher unter „Völkerkundemuseum“ firmierte, an einem Janggi-Workshop teilnehmen. Außerdem werden, falls sich genügend Kandidaten finden, tolle Pokale in einem Schnellturnier ausgespielt.

Parallel rockt heißer K-Pop das Festival, und in den Pausen locken asiatische Leckereien aus meisterlicher Hand. Organisator ist die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg; und die Community der Janggi-Fans dankt der Ehrenvorsitzenden Frau Okhoa Meyer von der Twer sowie Herrn Präsident Shin-Gyu Kang ausdrücklich dafür, im Rahmen des renommierten Kulturtages den traditionsreichen Denksport der Koreaner jetzt auch einem norddeutschen Publikum präsentieren zu dürfen.

Janggi auf dem Koreanischen Festival „Uri Korea“ am Sonnabend, 15.12.2018, in Hamburgs „Museum am Rothenbaum“ (MARKK), Rothenbaumchaussee 64 (Nähe U-Bahn Hallerstraße), 11 – 17 Uhr;

weitere Informationen zum Programm:

https://markk-hamburg.de/veranstaltungen/koreanisches-festival-2018/

Admiral Yi Sun-Sin
Historiker vergleichen ihn mit Britanniens Seehelden Lord Nelson: Koreas unvergessener Admiral Yi Sun-sin. In Hanseong, wie die damalige Hauptstadt (und das heutige Seoul) hieß, am 28. April 1545 geboren in eine adlige Familie, die sich aber von den Intrigen am Königshof der Joseon-Dynastie fernhielt. Und gefallen am 16. Dezember 1598 in der Schlussphase der Seeschlacht an der Noryang-Straße – die trotzdem von den Koreanern gewonnen wurde, weil der tödlich verwundete Yi Sun-sin seinem Stab ausdrücklich verboten hatte, die Flotte vor dem Ende des Kampfes über das Schicksal ihres Kommandanten zu informieren.

Bericht: Shôgi auf dem Hina-matsuri 2017

Liebe Shôgi-Freunde,

dieses Jahr haben wir Hamburger Shôgi-Spieler erneut im Hamburger Museum für Völkerkunde die japanische Variante des königlichen Spiels präsentiert. Anlass war das Hina-matsuri, dass japanische Mädchenfest, welches jedes Jahr am 3. März begangen wird. Beim Hina-matsuri stellen Mädchen Puppen, die den klassischen japanischen Hofstaat darstellen, auf ein Podest. Dieser aus der Edo-Zeit (1600-1868) stammende Brauch soll vor Gefahren schützen. 2017-03-05 Hina-matsuri 001

Wie auch in den letzten Jahren haben wir vor dem Maori Haus Shôgi erklärt und gespielt. Neben alten Bekannten konnten auch wir auch viele neue Talente entdecken. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen sich auch von außerhalb Hamburgs im Museum einfinden. Über Besuchermangel konnten wir uns wahrlich nicht beschweren. 2017-03-05 Hina-matsuri 005 2017-03-05 Hina-matsuri 004Neben dem Shôgi gab es auch wieder ein vielfältiges Kulturangebot, dass von Manga zeichnen, über Origami falten bis zum beliebten Cosplay Schaulaufen reichte. Monika Mizuno Bereuter stellte als dessen Vorsitzende wieder den Kulturverein “Deutsch-Japanisches Forum Elbe e.V.“ vor und unterstützte uns beim Shôgi. Besonderer Dank gilt wie jedes Jahr René Gralla, der sich der Organisation des Shôgi-Standes angenommen hat. Masaomi Ishii, Wolfgang Reher, Rolf und Markus Müller, Ian und Niels Meinköhn, Anton Bumagina, Fabian Krahe und viele andere haben Zeit und Mühe investiert um diesen Tag zu einem Erfolg zu machen.

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Am Shôgi-Infostand im Foyer des Völkerkundemuseums: Monika Mizuno Bereuter (li.), Chefin des Deutsch-Japanischen Forums Elbe und Unterstützerin der Hamburger Shôgi-Aktivisten während der Präsentation beim Hina Matsuri 2017, und Shôgi-Promoter René Gralla (re.). Foto: Shigeko Takeya
Am Shôgi-Infostand im Foyer des Völkerkundemuseums: Monika Mizuno Bereuter (li.), Chefin des Deutsch-Japanischen Forums Elbe und Unterstützerin der Hamburger Shôgi-Aktivisten während der Präsentation beim Hina Matsuri 2017, und Shôgi-Promoter René Gralla (re.). Foto: Shigeko Takeya

Bericht Hina-matsuri 2016

Liebe Shôgi-Freunde,

auch 2016 haben wir Hamburger Shôgi-Spieler wieder auf dem Hina-matsuri im Hamburger Völkerkundemuseum Shôgi präsentiert.

Foto: Rolf Müller
Foto: Rolf Müller

Das Hina-matsuri wird jedes Jahr am 3. März begangen. Bei diesem aus der Edo-Zeit (1600-1868) stammenden Brauch werden Puppen, die den klassischen japanischen Hofstaat darstellen, auf ein mehrstufiges Podest gestellt. Dieser Brauch soll vor Gefahren schützen.

7-reihiges Hina-Puppenset
7-reihiges Hina-Puppenset. Foto: Monika Mizuno Bereuter

Wie auch in den vorigen Jahren haben wir einen Stand vor dem Maori Haus bespielt. Viele Menschen aus der Hamburger Metropolregion haben sich Zeit genommen und sich die Regeln unseres japanischen Lieblingsspiels erklären lassen. Neben kleinen und großen neuen Talenten haben wir uns auch über alte Bekannte gefreut, die gerne wieder einmal die Gelegenheit zum spielen nutzten, zusammen mit dem wirklich tollen Kulturprogramm, dass das Völkerkundemuseum und das japanische Konsulat zu bieten hatten.

Foto: Rolf Müller
Foto: Rolf Müller

Besonderer Dank gilt dieses Jahr wieder René Gralla, der sich der Organisation für unsere Gruppe angenommen hat. Monika Mizuno Bereuter, die sich unermüdlich für die deutsch-japanische Freundschaft einsetzt, hat diesmal nicht nur bei unserem Shôgistand geholfen, sondern auch den Kulturverein “Deutsch-Japanisches Forum Elbe e.V.”, dessen Vorsitzende sie ist, präsentiert.

2016-Hina-matsuri 001Jürgen Woscidlo, Masaomi Ishii, Uwe Frischmuth, Wolfgang Reher, Konrad-Leo Adler, Markus Müller, Sebastian Mellert, Fabian Krahe und viele andere haben Zeit und Mühe investiert um diesen Tag zu einem Erfolg zu machen.

Fabian Krahe

Foto: Rolf Müller
Foto: Rolf Müller
Foto von Monika Mizuno Bereuter
Foto von Monika Mizuno Bereuter

Bericht: Shôgi auf dem Hamburger Hina-matsuri 2015

Liebe Shôgi-Freunde,

wie letztes Jahr waren wir Hamburger Shôgi-Spieler mit einem großen Stand auf dem Hina-matsuri, dem japanischen Mädchenfest, in Maori Haus des Völkerkundemuseums vertreten. 2015-03-03-11-54-52Viele Interessierte sind vorbeigekommen, haben sich Zeit genommen und sich die Regeln erklären lassen. Darunter auch erfreulicherweise viele Kinder, die besonders am Dôbutsu-Shôgi (Tier-Shôgi) großen Spaß hatten. In der tollen Atmosphäre des Maori Hauses waren kleine und große Talente und einige sehenswerte Partien zu entdecken.

20150301_15592820150301_153059Besonderer Dank gilt dabei nicht nur unseren beiden jüngsten Spielern, Konrad-Leo Adler und Ghreesham Manjunath, beide im Shôgi-Kurs von Jürgen Woscidlo an der Grundschule Grumbrechtstraße, sondern auch unserem Youtube-Shôgi-Star Hidetchi, der extra aus Köln angereist ist. Darüber hinaus Monika Mizuno Bereuter, die sich unermüdlich für die deutsch-japanische Freundschaft einsetzt – sie hat erst kürzlich den neuen Kulturverein „Deutsch-Japanisches Forum Elbe e.V.“ gegründet und ist dessen Vorsitzende -, ebenso Shigeko Takeya und Jumpei Tainaka. Wie immer hat Rene Gralla die Organisation übernommen. Jürgen Woscidlo, Masaomi Ishii, Uwe Frischmuth, Sebastian Mellert, Torben Riemänner, Fabian Krahe und viele andere haben Zeit und Mühe investiert um diesen Tag zu einem Erfolg zu machen.

20150301_150532Das Museum für Völkerkunde Hamburg war eine tolle Gastgeberin und wir freuen uns bereits auf das nächste Mädchenfest 2016.

Einen weiteren Shôgi-Bericht gibt es auf dem Blog: Shogi Sinstorf von Jürgen Woscidlo. Auch veröffentlicht auf Shôgi Hamburg.

Einen allgemeinen Bericht zum Hina-matsuri 2015 auf sumikai.com.

20150301_150752Das Hina-matsuri wird jedes Jahr am 3. März begangen. Bei diesem aus der Edo-Zeit (1600-1868) stammenden Brauch werden Puppen, die den klassischen japanischen Hofstaat darstellen, auf ein mehrstufiges Podest gestellt. Dieser Brauch soll vor Gefahren schützen.