Shôgiweihnachtsplätzchen selber machen!

Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Was gibt es Schöneres in den dunklen und kalten Tagen des Jahres, als Plätzchen zu backen und diese danach genüsslich zu verzehren? Dazu einen guten Tee trinken und ein dickes Buch schmöckern. Mit Weihnachtsmarkt und Aprés-Ski wird es dieses Jahr sowieso nichts.

Für einen Shôgifan lässt sich das Ganze jetzt noch nur noch toppen durch Plätzchen in der Form von Shôgisteinen und beschriftet mit den dazugehörigen Kanji. Und genau das habe ich ausprobiert.

Dafür brauchte ich zunächst Plätzchenaustecher in Shôgsteinform. Da es die nicht zu kaufen gibt, musste ich selbst welche basteln. Das ist auch gar nicht schwierig. Entsprechende Anleitungen finden sich zuhauf im Netz. Ich habe meine folgendermaßen gebastelt:

Bauanleitung für Shôgiplätzchenausstecher

Materialliste:

  1. Aluminiumblech von 0,5 mm Dicke
  2. Holzbrett
  3. Nägel
  4. Hammer
  5. Cuttermesser
  6. Pfeile
  7. Linieal
  8. Kleber
  9. Vorlage

Das Aluminiumblech habe ich in 2 cm breite Streifen geschnitten. Dazu habe ich das Cuttermesser benutzt und habe es an einem Stahllinieal etwa 6-7 Mal über das Blech gefahren und es so eingeritzt. Nun konnte ich das Blech einfach auseinanderbrechen.

Fünf Nägel habe in der Form eines Shôgisteins in ein Holzbrett geschlagen: Jeweils ein Nagel an jeder der fünf Ecken des Stein. Um die Nägel herum habe ich dann das Aluminiumblech gebogen. An einem einzelnem Nagel habe ich die Ecken der Form falls nötig noch etwas stärker akzentuiert. Für die Vorlage, also um zu wissen, wo ich die Nägel einzuschlagen habe, habe ich einfach einen Shôgistein auf ein Blatt Papier abgepaust und die Zeichnung dann einfach am Computer auf verschiedene Größen vergrößert, um mit der Größe der Plätzchen etwas zu variieren. Die für den Blechstreifen benötigte Länge habe ich einfach mit einem Papierstreifen, den ich um die Nägel herumgezoge habe, gemessen.

Zuletzt noch die Kanten des Blechs abfeilen und das Blech zusammenkleben. Im Internet habe gefunden, dass man das Blech einfach zusammentackern könne, aber das habe ich ausprobiert und das hat nicht funktioniert. Nachdem der Kleber trocken ist, sind die Ausstecher fertig zum Einsatz.

Plätzchenrezept

Nun geht es ans Plätzchenbacken. Jeder hat wahrscheinlich sein eigenen Rezept und mittlerweile gibt es auch Fertigmischungen im Supermarkt zu kaufen, aber ich habe das folgende Rezept benutzt:

Zutaten

  1. 250 g Mehl
  2. 1 Msp. Backpulver
  3. 150 g Butter
  4. 125 g Zucker
  5. 2 P. Vanillezucker
  6. 1 Ei
  7. 1 Prise Salz
    1. Zum Verzieren: Lebensmittelstift und evtl. Zuckerguss

Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden inkl. 1/2 Stunde Ruhezeit für den Teig.

Das Mehl und das Backpulver in einer Rührschüssel vermischen. Dann die Butter in Flöckchen geschnitten darüber verteilen. Anschließend Zucker, Vanillezucker, das Ei und die Prise Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig kneten. Dafür benutze ich immer zuerst Knethaken und mache den Rest per Hand. Zuletzt den Teig in Alufolie wickeln und im Kühlschrank für eine halbe Stunde ruhen lassen.

Nach einer halben Stunde den Backofen auf 175°C vorheizen. Den Teig auf etwa 2mm Dicke ausrollen. Am besten in 2-3 Portionen, den Rest jeweils weiter im Kühlschrank aufbewahren.

Die ausgestochenen Shôgiplätzchen auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech bei 175°C im Ofen für etwa 8-15 backen, je nachdem wie dick der Teig ausgerollt wurde.

Ich habe einige Plätzchen mit Zuckerguß (Puderzucker mit warmem Wasser vermischen) verziert und dann beschriftet. Viele habe ich auch direkt beschriftet. Dafür habe ich einen Lebensmittelstift bzw. „Zuckerschrift“ benutzt. Die gibt’s in jedem gut sortierten Supermarkt für etwa 1,50 Euro zu kaufen.

Für ein erstes Ausprobieren bin ich mit meinem Ergebnis schon super zu frieden. Es braucht immer ein bisschen Übung. Die macht bekanntlich den Meister, nicht nur im Shôgi, sondern auch beim Backen.

Die Plätzchen sind übrigens auch ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk für jeden Shôgiliebhaber!

Ein Shôgibrett selbst bauen

Von Fabian Krahe

Ich habe mir vor einiger Zeit ein Torishôgi Set gekauft. Die Box mit den Steinen beinhaltete neben den Regeln auch einen Spielplan auf Papier. Das ist ausreichend, aber nicht so schön wie ein eigenes Torishôgibrett. Nach kurzer Recherche musste ich feststellen, dass es so ohne Weiteres keine Torishôgibretter zu kaufen gibt. Also habe ich mir kurzerhand selber zwei gebaut. Ein Klappbrett und ein „Normales“. Dazu braucht es weder viel Zeit noch großes handwerkliches Können. Die Bauanleitung lässt sich natürlich auch auf andere Brettergrößen anwenden.

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Materialien:
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  1. Holz (3-10 Euro)
  2. Schleifpapier (80 Cent bzw. 1,60 Euro für 2 St.)
  3. Geodreieck und langes Lineal
  4. Bleistift
  5. Schwarzer Permanentmarker o.Ä.
  6. Klarlack in einer Sprühdose (5 Euro für den günstigsten auf Epoxidharzbasis, den darf man dann nicht mit bestimmten anderen Farben benutzen, reicht hier aber völlig)
  7. Stoff (ein paar Euro pro laufendem Meter; ich hatte noch Stoff von einem anderen Projekt übrig)
  8. Holzleim (3-5 Euro)
  9. Pinsel

Das Holz kann man im Baumarkt direkt in der richtigen Größe zuschneiden lassen. Ich habe einfaches Leimholz mit einer Stärke von 1,5 cm genommen. Das ist stabil und kostet nicht viel.
Ein Feld auf einem Shôgibrett sollte mindestens eine Größe von 3,3 x 3,5 cm (alternativ auch 3,5 x 3,7) haben. D.h. das Spielfeld eines Torishôgibretts ist 23,1 x 24,5 cm groß. Dazu noch einen Rand rechnen: Ich habe 0,5 cm pro Seite genommen. Im Nachhinein hätte ich doch eher 1 cm oder 1,5 cm genommen, denn auf den breiteren Rand hätte ich noch gut die Zahlen zur Notation schreiben können, aber mit den Maßen 24 x 25,5 cm bin ich absolut zufrieden. Soll ein Klappbrett gebaut werden, ist zu beachten, dass Shôgibretter längsseits gefalltet werden. Hierfür werden also zwei Bretter von 12 x 25,5 cm gebraucht (den einen Millimeter habe ich mir geschenkt).
Zuerst habe ich die Kanten mit einem Sandpapier mit einer 80er Körnung ein klein wenig abgerundet, dann die Oberfläche und Kanten mit einem Schleifpapier mit 240er Körnung abgeschliffen. Anschließend habe ich die Bretter mit Klarlack besprüht, um sie zu versiegeln. Das habe ich 24 Stunden trocknen lassen und dann mit der 240er Körnung vorsichtig geschliffen, um aufgerichtete Holzfasern loszuwerden. Anschließend habe es ein zweites Mal mit Klarlack besprüht. Die Versiegelung der Oberfläche verhindert, dass später die Farbe für die Linien ausfranst, weil sie in das Holz einzieht. Den Klarlack habe ich erneut 24 Stunden trocknen lassen. Der Klarlack sollte nur im Freien aufgetragen werden, außerdem empfehle ich einen Mundschutz zu tragen.
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Im nächsten Schritt habe ich die Linien mit Bleistift vorgezeichnet und mit dem Permanentmarker nachgezogen. Auf der Rückseite habe ich Stoff mit Hilfe von Holzleim angeklebt. Der Stoff fungiert beim Klappbrett als Scharnier, so liegt das Klappbrett plan auf dem Tisch auf, anders als wenn ich ein Metallscharnier auf die Rückseite geschraubt hätte ohne es zu versenken, wie dies bei billigen Shôgibrettern der Fall ist. Ich empfehle, den Holzleim mithilfe eines Pinsels und verdünnt mit etwas Wasser auf der Rückseite zu verteilen. Trocknen lassen. Fertig.
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