Virtueller Ausflug nach Korea mit Janggi – Uwe Frischmuth und Jürgen Woscidlo wollten’s wissen

The Glorious Three: Uwe Frischmuth (li.), und Jürgen Woscidlo (Mitte), die Duellanten der Hamburger Janggi Battle um "The Eltz-Stronghold-Commander-Award 2017" mit Preisstifter René Gralla (re.) am Schauplatz des historischen Treffens in Planten un Blomen. Foto: Wolfgang Reher
The Glorious Three: Uwe Frischmuth (li.), und Jürgen Woscidlo (Mitte), die Duellanten der Hamburger Janggi Battle um „The Eltz-Stronghold-Commander-Award 2017“ mit Preisstifter René Gralla (re.) am Schauplatz des historischen Treffens in Planten un Blomen. Foto: Wolfgang Reher

Sie gehören zu den Frontleuten im norddeutschen Shôgi: Uwe Frischmuth, der bester Hamburger geworden ist beim „Toyotomi Hideyoshi Shôgi Memorial“ am 11. März 2017, und Jürgen Woscidlo, der viele Chess-Kids für das Japanschach begeistert hat.
Aber das genügt den beiden Boardgame Junkies schon lange nicht mehr – und als ihre neueste Leidenschaft haben sie jetzt das koreanische Schach Janggi entdeckt. So dass sich nach ersten Testmatches in der Uni-nahen Kultkneipe „Arkadasch“ unweigerlich die Frage gestellt hat, wer eigentlich im Janggi die Nr. 1 der Hansestadt ist: Uwe „FrISHIDA“ Frischmuth oder „Mr. Multi-Kulti-Chess“ Jürgen Woscidlo?
Mit Wolfgang „WolfDAN“ Reher als Schiedsrichter kam es zum gnadenlosen Meeting der Koreaschach-Giganten am 24. Mai 2017 in Hamburgs zentralem Park Planten un Blomen. Hier der Bericht von Jürgen Woscidlo.


Der Showdown – aber dieses Mal nicht am O.K.Corral!

Lange war sie erwartet worden, das finale Battle zwischen Jürgen Woscidlo und Uwe Frischmuth im Janggi, und an einem windigen Nachmittag – der Kalender zeigte Mittwoch, den 24. Mai 2017 – war es dann endlich so weit. Ort des Showdowns: die Open Air-Schachtische bei Planten un Blomen.
Nachdem leidige, aber notwendige Regelfragen ausdiskutiert und geklärt waren, zog Referee Wolfgang Reher das neutrale Brett blank. Die Kontrahenten Uwe Frischmuth und Jürgen Woscidlo bauten ihre Armeen auf, und der Fight durfte starten.
Das Treffen war angesetzt auf fünf Runden: Wem es gelingen sollte, als erster drei Siege einzufahren, würde den Wettkampf gewinnen. Und Uwe Frischmuth stieg mit einer klaren Ansage in den Ring: „Ich mach‘ dich fertig!“ Ganz klar, er wollte Rache nehmen für eine vorausgegangene Janggi-Pleite im „Arkadasch“.
Doch in der ersten Partie verfehlte „FrISHIDA“ Frischmuth die eigene Zielvorgabe deutlich, weil Jürgen Woscidlo die Auftaktrunde für sich entschied. Allerdings konterte Uwe in den beiden nachfolgenden Matches und räumte zweimal die volle Punktzahl ab. Folgerichtig sollte bereits Partie Nr. 4 die Entscheidung im vorgezogenen Tie-Break bringen … bei dem letztendlich Uwe Frischmuth die Oberhand behielt. Ein Erfolg, für den – abhängig vom Standpunkt des jeweiligen Betrachters – entweder pures Glück oder eine phänomenale Leistung von Uwe den Ausschlag gab.
Akustisch untermalt wurde das muntere Brettgeschehen von ausgesucht liebenswürdigen Wortwechseln, die sich einerseits um weltpolitische und kulturelle Fragen drehten und die andererseits die Abgründe menschlichen Denkens offenbarten …
… bis schließlich unsere wackeren Nachfahren der legendären Revolverhelden Wyatt Earp, Doc Holliday und Jesse James ihre an diesem Tag leider nicht vorhandenen Pferde „sattelten“ und entsprechend bloß virtuell davon trabten. Nämlich gleich zum nächsten Duell, vor einem Café am Bahnhof Dammtor.
Verwaist blieben zurück die Schachtische von Planten un Blomen, an einem denkwürdigen Nachmittag im Mai. Und diese Schachtische werden für die Nachwelt auf immer Zeugnis ablegen von einem epischen Ringen, das zugleich einen Meilenstein markiert hat in der langen Geschichte des koreanischen Schachs: die erste Hamburger Meisterschaft im Janggi.

The winner takes it all: der von René Gralla gestiftete "The Eltz-Stronghold-Commander-Award 2017", siehe die Plakette links unten auf dem Tisch (mit einem Reliefbild von Deutschlands berühmtester Festung, der Burg Eltz), für den "Janggi-Castle-Crasher 2017" (siehe die Karte mit entsprechender Widmung), sprich: den Gewinner des Janggi-Duells Jürgen Woscidlo vs. Uwe Frischmuth. Foto: Uwe Frischmuth
The winner takes it all: der von René Gralla gestiftete „The Eltz-Stronghold-Commander-Award 2017“, siehe die Plakette links unten auf dem Tisch (mit einem Reliefbild von Deutschlands berühmtester Festung, der Burg Eltz), für den „Janggi-Castle-Crasher 2017“ (siehe die Karte mit entsprechender Widmung), sprich: den Gewinner des Janggi-Duells Jürgen Woscidlo vs. Uwe Frischmuth. Foto: Uwe Frischmuth

Für deren Gewinn übrigens post festum von Hamburgs Asienschach-Promoter René Gralla an Uwe Frischmuth der würdige Preis übergeben wurde: an den glücklichen „Janggi-Castle-Crasher 2017“ der passende „The Eltz-Stronghold-Commander-Award 2017“, und zwar in Gestalt einer Plakette, die Deutschlands berühmteste Burg Eltz zeigt – mit Blick auf das tückische Gelände der feindlichen Paläste im Janggi, wo Uwe Frischmuth alle Falltüren und versteckten Sprengfallen rechtzeitig identifizierte und trickreich umging.
Dem Vernehmen nach ist auch schon eine Folgeaktion im Koreaschach auf den Weg gebracht: ein Turnier im Herbst 2017 in Hamburg.

Jürgen Woscidlo (in Zusammenarbeit mit René Gralla)


„The Aftermath“

"Janggi Battle - The Aftermath": Jürgen Woscidlo (re.) vs Wolfgang Reher (li.). Foto: Uwe Frischmuth
„Janggi Battle – The Aftermath“: Jürgen Woscidlo (re.) vs Wolfgang Reher (li.). Foto: Uwe Frischmuth
"Janggi Battle - The Aftermath": Jürgen Woscidlo (li.) vs Wolfgang Reher (re.). Foto: Uwe Frischmuth
„Janggi Battle – The Aftermath“: Jürgen Woscidlo (li.) vs Wolfgang Reher (re.). Foto: Uwe Frischmuth